Preunschen stellt sich vor

Im schönen Odenwald, nahe der Grenze zu Baden-Württemberg und Hessen, liegt das Höhendorf Preunschen.

Urkundlich wird es zum ersten Mal am 19. März 1271 erwähnt. Ulrich III. von Dürn und seine Gemahlin Adelheid verkauften dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppenstein die Wildenburg und zugehörige Ortschaften, unter anderem Brunigesassen.

Die Wildenburg wurde im 12. Jahrhundert durch Ruprecht von Dürn erbaut. Sie kann in ihrer Bauweise als Beispielhaft für eine staufische Burg gelten. Wahrscheinlich ist sie die Gralsburg Munsalvasche (Wilder Berg) in Wolfram von Eschenbachs Parzival. Im Jahr 1525 wurde die unverteidigte Burg von Odenwälder Bauern aus dem „hellen Haufen“ des Ritters Götz von Berlichingen besetzt und niedergebrannt.

In der Zeit des 30-jährigen Krieges blieb auch Preunschen nicht von der Pest verschont. Davon zeugen die beiden Kreuze mit doppelten Querbalken.

Kirchlich gehört Preunschen seit alters her zur Pfarrei Kirchzell. Mittelpunkt des Ortes war die Kapelle, die 1783 erbaut wurde. Nach einer Überlieferung aus dieser Zeit hatte das Dorf damals 137 Einwohner.

Erweitert zur heutigen Kirche wurde die ehemalige Kapelle im Jahr 1922 durch Anbau von Chor und Sakristei.

Nach der Jahrhundertwende wurde wenig über das Ortsgeschehen niedergeschrieben, so dass es recht schwierig war, etwas zu berichten.

Politisch war der Höhenort bis zur Eingemeindung in den Markt Kirchzell am 31.12.1974 selbständig.

Da die Preunschener Bevölkerung stetig wächst (ca. 260 Einwohner), waren zahlreiche bauliche Maßnahmen vor Ort notwendig.

Anfang der achtziger Jahre wurde die Wasserleitung erneuert und ein Hochbehälter gebaut. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde die Ortskanalisation an die Kläranlage in Buch angeschlossen.

Den Abschluss bildeten die Fertigstellung der Straße und die Neugestaltung des Dorfplatzes.

 

Unsere Fahne

Die Preunschener Wehr hat ein Symbol der Kameradschaft, auf das sie sehr stolz ist. Es ist die Feuerwehrfahne. Denn als einzige von sechs Wehren der Gemeinde Kirchzell beschaffte man diese im Jahre 1969 aus den eigenen Finanzen. Sie zeigt auf der einen Seite die Dorfkirche und auf der anderen Seite den heiligen Florian, den Schutzpatron der Feuerwehren. Zur Fahnenweihe und auf Grund des 70-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Preunschen wurde im Juli 1969 ein Fest gehalten, bei dem Pfarrer Pottler die Fahne feierlich einweihte. Zur Fahnenbraut wurde Elfriede Schäfer gewählt, die anlässlich der Übergabe ihres Fahnenbandes folgenden Prolog vortrug:

Freuet Euch in dieser Stunde an des neuen Banners Pracht! Gottes Segen zu erbitten haben wir es dargebracht

Dies stolze Werk soll Euch begleiten fürderhin bei Freund und Leid, stets als heeres Zeichen leuchten soll es für die Einigkeit.

Eintracht ist´s, die Euch beflügelt, Auftrieb gibt zu aller Zeit, mit Ketten sie Euch fest verbindet, wenn der Ruf schallt: „Seid bereit“

Freunde, Gäste sind gekommen, zu feiern mit Euch froh im Bund. Ihre Wünsche, meine Wünsche: Gott mit Euch zu jeder Stund!

Weiterhin übergaben die Festdamen ihr Fahnenband mit den nachstehenden Worten:

Bereit sein, helfen, retten, ins Auge sehen der Gefahr, kämpfen an des Brandes Stätten, so kennen wir Euch Jahr um Jahr.

Euer Mut und Eure Opfer geben uns Geborgenheit. Wo wär´ uns Hilfe in der Not, gäb´s Euern Einsatz nicht zu jeder Zeit.

So wollen wir Euch danken, all´ die wir Euren Schutz erfahren, voll Stolz mit Euch dies Fest begehen, den Freudentag seit vielen Jahren!

Die Fahne lasset uns begleiten, ist sie doch Euer treues Unterpfand. Zum Eingedenk für alle Zeiten sei verbunden mit ihr dieses Band.

Von diesem Zeitpunkt ab begleitete die Fahne die Wehr bei allen Festzügen, Kirchenparaden und anderen Festlichkeiten. Zum Fahnenträger wählte man Ludwig Speth, der bei Abwesenheit durch Rainer Hermann vertreten wird. Als Fahnenbegleiter gingen Leonhard Damm und Gebhard Kühner aus der Wahl hervor, ihre Ersatzleute waren Willi Schäfer und Alfred Mehl. Heute wird die Fahne im 1982 aufgestockten Saal des Feuerwehrgerätehauses in einem dafür angefertigten Schrein aufbewahrt.